Freitag, 16. Dezember 2011

Weihnachtszeit in Tipitapa

Ja, auch hier in Nicaragua wird natuerlich Weihnachten gefeiert - wenn auch anders als bei uns in Deutschland.
Ziemlich tuani ist, dass wir z.B. einen Plastikbaum haben, der mit ganz viel Suessigkeiten behaengt ist - ziemlich cool, duftet allerdings leider nicht so schoen weihnachtlich wie ein echter Weihnachtsbaum.
Auch sonst ist es echt anders - viel waermer natuerlich, weniger ruhig (hier feiert man eig. alles recht froehlich und ausgelassen) und weniger traditionell (zumindest in den meisten Familien) als in Deutschland.


So sah mein Weihnachtstag aus:
Morgens war ich von Martin (ein guter Freund) zusammen mit Nico auf die Finca seiner Mutter eingeladen, wo wir gegessen haben, uns die Finca angeschaut haben, Martins Brueder kennengelernt haben und ein wenig mit einem Caballo  und zwei Burros (Esel) ausgeritten sind. Mein Esel war zwar ein wenig faul - einmal in Fahrt jedoch nicht zu stoppen. 


Den spaeten Nachmittag habe ich dann mit einem kurzen Plausch mit Anjas Eltern, die im Moment fuer 2 Wochen zu Besuch sind und danach den grossteil des Abends gemuetlich mit meiner Familie verbracht. Zu Essen gab es leckeren Truthahn (pavo) und dazu leckeren Wein. Geschenke ausgetauscht wurden natuerlich auch - und meine selbstgemachte Fotocolage fuer meine Familie kam gluecklicherweise auch gut an =)
Glueckliche Schwesterherzen 
Danach haben wir uns noch ein bisschen rausgesetzt, an die Strasse, wo viele Bekannte vorbeikamen um Frohe Weihnachten zu wuenschen und generell viele Leute in froehlicher Stimmung auf der Strasse unterwegs waren - viele auf dem Weg zu Freunden und Verwandten, bei denen man an Weihnachten gerne fuer ein Stuendchen oder zwei vorbeischaut und dann weiterzieht. 


Den Abend ausklingen lassen haben wir dann bei einer kleinen gemuetlichen Feier mit den Voluntarios.


Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir dann mit den Freiwilligen (sowohl die 5 deutschen als auch die Nicas) sowie vier anderen Freiwilligen von yap, die uns besucht haben (Lina, Nici, Theresa und Una) eine kleine Fahrradtour wieder auf die Finca von Martin gemacht. Dort haben wir gepicknickt, relaxt und Fussball gespielt. Zurueck nach Tipitapa ging es dann leider im Regen - recht untypisch eig. fuer die jetzige Zeit. 
Bici-Ausflug - Die ganze Bande
Weihnachten hier ist also echt anders - und fuehlt sich iwie auch nicht ganz so weihnachtlich an wie in Deutschland. Liegt wahrscheinlich an dem fehlenden Schnee und der Kaelte...Nichtsdestotrotz war es ein echt schoenes Weihnachtsfest mit meiner Familie und Freunden - und vieeeel Sonne =)

Dienstag, 13. Dezember 2011

Die Purisima und la Laguna de Apoyo

Die Purisima
Den Donnerstag, 6. Dezember hatten wir frei - es war das Fest der purisima - der Jungfrau Maria. Dies ist ein Fest der Katholiken hier, zu Ehren der Jungfrau Maria. Vor vielen Haeusern der Stadt werden an diesem Tag feierlich kleine Altaere mit Bildern der Jungfrau Maria aufgestellt. Mittwoch abends zogen wir mit einer kleinen Gruppe von Freiwilligen, Freunden und meinen zwei kleinen suessen Schwestern sowie meinem Dad mit Tueten bewaffnet singend durch die Stadt - von Altar zu Altar.


Unser Lied-Reportoire beschraenkte sich zwar auf mehr oder weniger zwei Lieder, jedoch versuchten wir dies stets mit mehr Einsatz wettzumachen. Stets beginnend mit dem Ruf "Quien causa tanta alegria? - La concepcion de Maria!" sangen wir uns im Laufe des Abends wirklich fast den Hals wund. Immer angetrieben natuerlich von den kleinen Geschenken, die es nach dem Singen an jedem Altar gab :) So wurden die Taschen, die sich mit Suessem, Plastikboxen, einem Rosenkranz, Obst, Cana (Zuckerrohr), Nacatamal (das Nationalgericht Nicaraguas) und vielem anderen fuellten im Laufe des Abends immer schwerer und schwerer und vor allem unserer kleinen Mitstreiter immer gluecklicher. 




La laguna de Apoyo
Am Tag nach der Purisima ging es zur Laguna de Apoyo - zum Auspannen und Relaxen. 

Volkan Mombacho im Hintergrund





Einfach nur ein guter Platz zum Abhaengen und Chillen :)








Dienstag, 29. November 2011

Granada du bist so wunderbar

Angelehnt an den super tuani (=cool) Song von Kaiserbase kommt hier ein kleiner Bericht ueber meine Granada-Visitation des vorletzten Wochenendes.






Ja, endlich komme ich hier in Nicaragua mal ein wenig rum. Noch habe ich leider nicht so viel vom Land gesehen - aber ich bin ja noch ein wenig hier. Am Samstag morgen haben sich Anja und ich also auf den Weg in die schoene Kolonialstadt Granada gemacht. Dort wollten wir uns mit anderen Freiwilligen aus Granada und Costa Rica treffen. Schneller als erwartet waren wir in Granada und wie es der Zufall wollte liefen wir geradewegs an einem uns empfohlenen Hostel vorbei wo wir dann auch noch die anderen Freiwilligen aus Costa Rica - Nicole und Christoffer - trafen :)


Cooler Beruf, ha!?


Anja y yo feliz auf Kommando ;)


Fettttter Pool in Hotel wo's lecker Fruehstueck gab =)




Granada - Kolonialstadt wie keine


Kathedrale




Nach einem kleinen Plausch im Hostel sind wir dann erstmal ins Schokoladen-Museum zum Flat-Rate-Fruehstuecken geduest und haben uns mit allerlei leckeren Saeften, Crepes, Waffeln und Pancakes den Bauch vollgeschlagen. Jamjamjam...


Danach sind die anderen dann nach Masaya auf den Markt gefahren und Anja und ich haben uns auf die Suche nach der Zigarren-Fabrik gemacht, die ich unbedingt besichtigen wollte. Wow, wirklich wunderschoen dieses Granada - sauber, ruhig und einfach schoen. (Deswegen laufen hier wohl auch so viele schon etwas betagtere Touristen rum....;-) )


Die Strassen von Granada


Hm, duenne Beine?!
















In der Fabrik - die man sich nun gar nicht wie eine Fabrik vorstellen kann -  angekommen wurde uns dann leider gesagt, dass man an Samstagen nur vormittags beim Herstellungsprozess zuschauen kann. Weil wir uns aber noch ein wenig laenger dort aufgehalten und uns mit einem Verkauefer unterhalten haben kam zu unserem Glueck auf einmal ein "Zigarrenbauer" der eigentlicht schon Feierabend hatte und nahm sich Zeit um uns beim "Bau" einer eigenen PURO  zu helfen.


Nachdem wir dann noch ein wenig gechillt und in einem Zigarrenmagazin geblaettert hatten wollten wir Granada auf einer Kutschfahrt kennenlernen.


Hehe, Zigarillo angesteckt und es wurde losgerollt!




Anja bei der Arbeit
Danach wird gepresst


Welch ein Genuss =)


Auf dem Weg zu parque central sind wir dann aber noch an einer Kirche vorbeigekommen, von deren Turm aus man einen wundervollen Blick ueber die Stadt und auf den Vulkan Mombacho hat.


Blick ueber die Stadt


Vulkan Mombacho im Hintergrund


Bildunterschrift hinzufügen


Ueber den Daechern von Granada














Danach ging es dann mit der Kutsche durch die Stadt und anschliessend haben wir uns dann mit den anderen in deren Freiwilligenhaus getroffen um einen Plan fuer den Abend und die Nacht zu schmieden. In dem Freiwilligenhaus zu wohnen stelle ich mir ganz cool vor, jedoch gefaellt es mir super gut in meiner Gastfamilie in der ich hier lebe und ich denke, dass ich so auch einen engeren Kontakt zu den Menschen hier habe, dadurch dass ich in einer Gastfamilie lebe.


















Abends haben wir dann noch ein wenig vom an diesem Wochenende doch eher ruhigen Nachtleben Granadas mitgnommen. Auffallend ist vor allem, dass hier wirklich viele Gringos (Amis) und Cheles (Europaer) in der Stadt sind.


Nach einer mehr oder weniger geruhsamen Nacht im Hostel starteten wir den naechsten Morgen gemuetlich mit einem Morgenchill bei Kaffee und Riesendonuts bevor wir uns gestaerkt auf den Weg machten um die Isletas (365 kleine Inseln, die vor Granada liegen und bei einem Ausbruch des Vulkans Mombacho entstanden sind) zu besichtigen. Mit einem Boot haben wir eine kleine Tour um die Inselchenn gemacht, von denen einige noch unberuehrt, einige aber auch mit kleinen Hotels, Einheimischen oder Ferienhaeusern reicher Nicas besiedelt sind. Auch an einer kleinen Inseln auf der Affen leben kamen wir vorbei - seht selbst.


Christoffer 




Affeninsel








Lianensuche


Lianen-Gefachsimpel


Uund - action!


Zuckerwatte =)


Zuletzt haben wir uns dann noch fuer eine Weile auf einer unberuehrten Virgin-Isle absetzen lassen, wo wir uns ein wenig in Tarzan-Manier an Lianen entlangehangelt haben und unsere Insel schwimmend umrundet haben.


Wieder zurueck an Land gab es dann einen kleinen Hot-Dog (fuer 10 Cord. = ca. 33 Cent) zur voruebergehenden Staerkung, bevor sich Anja und ich dann von den anderen verabschiedeten und uns auf den Rueckweg nach Tipitapa machten.


Granada - eine wirklich sehr sehenswerte Stadt, in die ich bestimmt noch einmal zurueckkehren werde in meiner Zeit hier.











Sonntag, 13. November 2011

Was so passierte


Fresh und erholt vom Oktoberfest in Managua am Wochenende melde ich mich mit einem kleinen Zwischenbericht zurueck. In den letzten Tagen war ich nicht gerade in Post-Laune, es ist aber auch leider wirklich nicht so einfach hier Zeit fuer einen gemuetlichen Blogeintrag zu finden. 


Der Ueberfall
Schon mehr als zwei Wochen ist jetzt her dass ich ueberfallen wurde. Auf dem Rueckweg von einer kleinen Feier wurden mein Gastbruder, ein Kumpel und ich von vier mit Messern bewaffneten (eins hatte gute 40 cm) und mit zwei Motos ausgestatteten ladrones ueberfallen. Mit wurde mein Handy, meine Uhr und ein wenig Geld geraubt. Danach sind wir natuerlich schon artig zur Polizei, aber leider macht die eig. so gut wie nie was und solche Ueberfaelle sind derart an der Tagesordnung dass es sehr unwahrscheinlich ist seine Sachen wiederzusehen. Anyway, die Hauptsache ist, dass es uns gut geht - und wir ab jetzt noch vorsichtiger sind und lieber einmal mehr ein Taxi nehmen als uns zu Fuss auf den Heimweg zu machen. 


Klar ist, dass Tipitapa gefaehrlich ist und dass so etwas passieren kann. Aber auch an anderen Orten in Nicaragua kann so etwas passieren - so wurde etwa Malte der mit mir in meinem Projekt arbeitet in Managua ueberfallen und mein Gastbrunder kurz nach meiner Ankunft in Nicaragua in einem Bus nach Managua. Dennoch kann man die Gefahr sehr leicht reduzieren, wenn man ein paar Regeln beachtet, wie zum Beispiel lieber ein Taxi zu nehmen oder nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr allein weitere Strecken durch die Stadt zu laufen. 


Volcan Masaya
Das vorletzte Wochenende haben Anja, Nora, Nico und ich (die anderen zwei Freiwilligen aus meinem Projekt Malte und Simon waren zu der Zeit in Costa Rica zum Surfen und waren deshalb nicht mit von der Partie) uns auf den Weg gemacht um den Volcan Masaya zu besichtigen. (Eig. sind es zwei Vulkane aber der Namen von dem anderen Vulkan ist mir entfallen...).  


Vulkanbesteiger

Vulkan-Geroell

Anjaa und ihre Lieblings-Cam :)

Schoen oder? 

Die Gang

Benito alias Sandino

Der Vulkan

Gruppenfoto mit Vulkanrauch im Hintergrund

Chill-out nach Abstieg mit Blick auf See

Das letzte Wochenende
Am letzten Wochenende waren wir Samstag auf dem Oktoberfest der deutschen Schule in Managua. Die Schule dort ist recht riesig und auch zur Feier kamen jede Menge Leute. Es gab deutsches Essen (Bratwurst mit Sauerkraut und Bratkartoffeln !) und natuerlich auch deutsches Bier. Besonders schoen aber war es andere Freiwillige zu treffen, die auch in Nicaragua einen FWD (Freiwilligendienst) machen und so Kontakte zu knuepfen und sich ueber die Projekte auszutauschen. Unter anderem habe ich auch Leute aus Hamburg und sogar aus der Suedpfalz getroffen. Nur zu empfehlen also das Oktoberfest!


Sonntag dann sind wir ein Castillo besichtigt, das lange Zeit als Gefaegnis gedient hat. 


Auf dem Castillo

Der Ausblick von dort oben ist wirklich der Wahnsinn - Gefangener in diesem Gefaengnis jedoch muss eine fuer mich unvorstellbare Qual gewesen sein. Dicht an dicht in Zellen eingepfercht - teilweise 2 Monate ohne Tageslicht. Dies war eine Foltermethode zur Zeit der Somoza-Diktatur, die das Gefaengnis fuer Gefangene und Regime-Gegner nutzten. 


Unter der Erde auf dem Weg durch die Zellen